„Man muss sein Herz aufmachen und sich einfach auf den Moment konzentrieren“


„Tanzen ist für mich Lebensfreude, denn es macht mich fröhlich und glücklich!“ Das sagt Medi wenn sie über ihre Leidenschaft, das Tanzen, spricht. Warum sie der Tanz schon ihr ganzes Leben lang begleitet, welche positiven Effekte es auf den einzelnen Menschen hat und was ihre Beweggründe waren auf der Sonneninsel einen Tanzkurs anzubieten, erzählt sie uns im folgenden Interview.

Medi, wie bist du zum Tanzen gekommen?
Das Tanzen begleitet mich eigentlich schon mein ganzes Leben lang. Ich habe bereits als Kind damit begonnen, damals war es Kindertanzen / Showdance. Mit ca. zehn Jahren habe ich einmal die Woche im Hobbytanzkreis getanzt. Mit 13 Jahren habe ich dann meinen ersten Tanzpartner kennengelernt und so auch angefangen im Breitensport zu tanzen. Wir waren im Jugendbereich sehr erfolgreich und haben uns viele Pokale, Medaillen & zahlreiche Meisterschaften geholt. Bis ich 19 Jahre alt war habe ich auf Turnieren getanzt und es hat mir immer viel Spaß gemacht – vom langsamen Walzer bis zum Jive, also von Standard- bis hin zu den Lateintänzen. Nebenbei habe ich dann immer schon im Verein beim Unterrichten assistieren dürfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich vom Tanzsportclub und meinen Eltern unterstützt wurde.

Einige Foto-Eindrücke von Medi beim Tanzen.

Was waren deine Beweggründe auf der Sonneninsel einen Tanzkurs anzubieten?
Auf der Sonneninsel gibt es sehr viele Angebote für die ganze Familie und auch für die Kinder, aber ein Angebot wo Paare oder Eltern gemeinsam etwas machen oder lernen können, das hat gefehlt. So kam die Idee unser Angebot um den Paartanz zu erweitern. Man kann da wirklich profitieren. Die Tanzstunden werden schon sehr gut genutzt, ich hoffe, dass sich immer mehr Gäste trauen das Angebot auszuprobieren

Kann tanzen helfen einander wieder näher zu kommen? Wenn ja, wie?
Ja, das glaube ich schon. Wenn in einer Familie jemand erkrankt, dann liegt der Fokus meist auf dem betroffenen Kind (oder generell auf den Kindern). Die Eltern haben kaum Zeit sich im Alltag als Paar zu begegnen. Beim Tanzen muss man das. Man konzentriert sich auf sein Gegenüber, man sieht sich an, spürt sich bewusst, berührt sich bewusst. Man denkt nicht getrennt voneinander, sondern miteinander.

Es ist eine leichte Art von „Therapie“, weil man wieder lernt, bewusst gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Während des Tanzens denkt man an nichts anderes, als was man als Paar gerade macht. Man lässt den Alltag außen vor, ist im Geschehen drinnen, tanzt ganz einfach.

Wie sind die Reaktionen? Wie läuft das ab?
Das Feedback einer Mutter, die bei mir in der Tanzstunde war, hat mich sehr berührt und es beschreibt das Gefühl beim Tanzen ganz gut. Sie meinte: „Wir haben uns seit langem wieder einmal in die Augen geschaut und bewusst die Hände gereicht.“ Eigentlich eine kleine Geste, aber das ist das Schöne, das Wertvolle am Tanzen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Paare, die das erste Mal auf der Sonneninsel sind und das Tanzen ausprobieren, diese Auszeit sehr genießen. Im Alltag ist es oft schwer bewusst Zeit füreinander aufzubringen und sich Freiräume zu schaffen. Und mit dem Tanzen und der Musik gelingt das ganz gut. Man schaltet den Kopf ab und die Gedanken aus. Man konzentriert sich nur auf die Musik den Rhythmus… und kann alles andere loslassen. 

Wie läuft eine Tanzstunde bei dir auf der Sonneninsel ab?
Sehr individuell. Eigentlich folge ich keinem festen Schema. Wichtig ist, sich auf die Paare und ihre Bedürfnisse einzulassen. Zu Beginn frage ich sie wie sie zum Tanzen stehen, ob sie es schon mal ausprobiert haben, welche Musik sie mögen und ob es etwas gibt das sie lernen wollen. Dann erkläre ich ein wenig die Historie zu den Tänzen, also woher z.B. der Rumba kommt. So bekommen die Teilnehmer ein Gespür dafür welche Bedeutung der Tanz hat. Rumba ist z.B. der Tanz der Liebe und Romantik… und dieses Gefühl soll dann auch in der Stunde rüberkommen.

Dann lernen wir die Basics, die Grundschritte und besonders wichtig, auf den Rhythmus zu hören. Vorrangig ist aber, dass es Spaß macht und ein Genuss bleibt. Ich gehe zu 100% auf die Bedürfnisse der Teilnehmer ein. Wenn ich merke, dass die Köpfe voll sind, dann machen wir eine Pause oder hören auf. Das ist das Schöne auf der Sonneninsel… wir können unser Angebot sehr individuell und flexibel, ganz nach den Bedürfnissen der Teilnehmer auslegen… eben wie einen Baukasten. Wenn es passt, dann machen wir halt erst in zwei Stunden weiter oder aber auch erst beim nächsten Aufenthalt. Wenn gewünscht, überlege ich mir nämlich für die Paare auch gerne eine kleine Choreografie… die können sie dann üben und wir erweitern sie beim nächsten Besuch.

Wie ist das Feedback der Paare?
Am Ende der Stunde empfinden die Paare große Wertschätzung und Dankbarkeit füreinander. Alle strahlen und sind furchtbar stolz. Vor allem die Damen freut es sehr, wenn ein Herr sich doch entschlossen hat mitzumachen und man gemeinsam ein paar Schritte miteinander getanzt hat. Es ist Spaß und Herausforderung zugleich.

Was bedeutet dir das Tanzen persönlich, welche Emotionen verbindest du damit?
Das Tanzen bedeutet mir wirklich viel. Es wirkt befreiend und es macht mich stolz, dass ich es jemanden beibringen darf. Bei jeder Tanzstunde freue ich mich mit und bin oft den Tränen nahe, wenn ich sehe, dass das was wir geübt haben gut hinhaut. Das beflügelt einen einfach!

Tanzen ist für mich aber auch Lebensfreude, denn es macht mich fröhlich und glücklich. Wenn ich tanze, dann fühle ich mich mit meinem Körper verbunden, nehme mich gut wahr, spüre mich. Es ist eine andere Form von Begegnung, eine eigene Form der Kommunikation. Sie läuft nicht verbal, sondern über Signale ab. Für mich sind fünf Minuten tanzen wie zehn Minuten mit einer Person zu reden. Die Distanz zwischen zwei Personen fällt beim Tanzen weg. Wenn ich z.B. zum Tanzen aufgefordert werde, dann verbindet mich das mit der anderen Person sehr stark, auch wenn wir uns nicht gut kennen.

Das Miteinander ist beim Tanzen eben so wichtig und das führt uns auch wieder zu einem Leitsatz, den wir hier auf der Sonneninsel leben. Denn ein gutes Miteinander, das bedeutet ja nicht immer nur am gleichen Ort zu sein oder miteinander zu reden, sondern es kann auch das Tanzen sein. Man kommuniziert ohne Worte, es ist aber trotzdem eine wichtige Form des Ausdrucks.

Man muss sein Herz aufmachen, seine Haltung üben und den Blickwinkel ändern, sich ganz einfach auf den Moment einlassen.

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