Wertvoller Austausch beim Eltern-Nachsorgeworkshop


Eltern schwer kranker Kinder sind oft großen Belastungsfaktoren ausgesetzt. Ängste und Sorgen sind ständige Begleiter. Um die Krankheitsphase eines Kindes zu überstehen, werden eigene Wünsche und Bedürfnisse hintangestellt.  Mit dem Eltern- und Großelternworkshop für pflegende Angehörige krebs- oder chronisch kranker Kinder und Jugendlicher möchten wir den versteckten Bedürfnissen auf die Spur kommen und „Selbstfürsorge trainieren“.

Vor kurzem fand der erste Termin unseres Eltern-Nachsorgeworkshops statt und wir freuen uns über das gelungene Wochenende und das positive Feedback der Teilnehmer:

„Ich bin eigentlich „nur“ mit der Hoffnung auf die Sonneninsel gefahren, ein paar Tage runter zu kommen – aber es war dann viel mehr, dank eurer einfühlsamen Begleitung und dank der Offenheit, mit der wir bald alle miteinander geredet haben. Für mich war es erstmals seit langem möglich, mich wieder mit der Zeit der Intensivtherapie und den Folgen der Leukämieerkrankung für meinen Sohn und die ganze Familie zu beschäftigen, Themen, die im Alltag leider keinen Platz haben und die doch so vieles bestimmen. 

„Danke nochmals für das emotionale und wunderbare Eltern-Wochenende.“

„Das Wochenende war für mich sehr emotional aber ich habe mich wirklich gut begleitet gefühlt. Die Gruppe war wirklich eine tolle Gruppe und auch die geringe Anzahl hat mir sehr  gut gefallen. Ich freue mich schon riesig auf den Herbst, weil es ein Wochenende ist indem einfach meine Gefühle gehört und verstanden werden.“

Zum Ablauf
Das Wochenende startete mit einem gemeinsamen Abendessen und Kennenlernen in der Gruppe. Danach folgte ein Wechsel aus Gesprächsrunden und Übungen zur Selbstfürsorge. Hierbei konnten die Teilnehmerinnen zwischen kreativen und sportlichen Aktivitäten, wie z.B. eine Massage, kreatives Gestalten mit Ton oder bei einem Radausflug rund um den Wallersee, wählen. Neben persönlichen Gesprächen und ausgelassenen Begebenheiten versuchten wir die Teilnehmerinnen zu motivieren, ihre individuellen Bedürfnisse wahrzunehmen und eine achtsame und freundliche Haltung gegenüber sich selbst zu entwickeln. Nach einem gemeinsamen Mittagessen am Sonntag entließen wir die Gruppe mit hoffentlich vielen neuen Eindrücken, und Erfahrungen wieder in ihren Alltag.

Ziele waren

– Erholung durch neue Erlebnisse
– Inseln im Alltag schaffen
– Selbsthilfe: Austausch mit anderen betroffenen Eltern

Zwischendurch gab es immer wieder Impulse zur Selbstfürsorge, in Form von kleinen Zetteln mit Nachrichten, die zum Nachdenken anregen sollten. Hier ein Ausschnitt als Anregung für zuhause:

Die Sorge für dich selbst

Es gibt einen Menschen, mit dem du dein gesamtes Leben lang zusammen bist. Er begleitet sich seit deiner Zeit im Mutterleib, war bei der Geburt mit dir und wird es sein, bis du deinen letzten Atemzug nimmst. Er ist bei allen Freuden da und in jedem Schmerz. Ob er dein Freund ist, ob er dir guttut und für dich sorgt, das bestimmst du selbst. Denn dieser Mensch – das bist du.

Selbstfürsorge ist eine sehr private Angelegenheit. Wenn du dich nicht darum kümmerst, wird es niemand tun. Und das ist auch richtig so. Deswegen heißt es ja Selbstfürsorge – weil es die Aufgabe jedes Einzelnen ist, sobald er erwachsen ist. Niemand kann es dir abnehmen – keine Familie, kein Partner, keine Freunde oder Kollegen und auch nicht die Gesellschaft. Im Gegenteil: Die anderen werden sogar eine Menge unternehmen, dir die Selbstfürsorge zu erschweren. Sie werden eigene Bedürfnisse anmelden, die deinen entgegenstehen. Sie werden dich herausfordern, Rahmenbedingungen schaffen, die nicht unbedingt förderlich sind. So bieten sie dir jede Menge Gelegenheiten zu zeigen, dass es dir wirklich ernst ist mit der Sorge um dich selbst.

Anmerkung:  Der Text stammt aus dem Buch von Franziska Muri, „Die sieben Geheimnisse der Selbstfürsorge“, Heyne Verlag.

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